Riggarbeiten
Bei kaum einem anderen Bereich der Aktivitäten an Bord eines Traditionsseglers begeben sich sowohl die Stammmannschaft als auch die Teilnehmer einem größeren Risiko hin, als bei der Besteigung des Riggs. Es liegt in der Verantwortung der Stammbesatzung, die notwendigen Fähigkeiten und letztendlich die Sicherheit den Teilnehmern zu vermitteln.
Oberste Regel!
Wichtig: Nur nach einer sorgfältigen Einweisung durch ein erfahrenes Stammmitglied ist es Teilnehmern gestattet, in das Rigg zu steigen.
Um sich der permanenten Gefahr stets bewusst zu werden, sollten sich die Beteiligten stets folgende Fragen stellen:
Fertig zum Aufentern?
- Bist du dem Wetter entsprechend angezogen (oben ist es kälter und windiger als an Deck)?
- Hast du einen Klettergurt mit 2 Karabinern an? Sind beide Karabiner durch einen weiteren D-Bügel durchgezogen?
- Sind die Schultergurte angenehm straff und ist der Brustgurt angenehm eingestellt?
- Trägst du gut geschnürtes und festes Schuhwerk? Keinesfalls mit Sandalen oder ohne Schuhe in die Wanten.
- Hast du Brille, Taschenmesser, Fotoapparat und vor allem Arbeitswerkzeug festgebändselt?
- Hast du der Fahrwache bescheid gesagt, wo du aufenterst?
Verhalten im Mast
- Immer auf der Luv-Seite aufentern, so wird vermieden, dass der Wind dich vom Schiff wegdrückt.
- Halte dich immer mit 3 Punkten am Schiff: 1 Hand + 2 Füße2 Hände + 1 Fuß
- Halte dich grundsätzlich nur an stehendem Gut fest (Wanten/Padunen/Drahtseile). Sicher dich in regelmäßigen Abständen – das schafft Sicherheit.
- NIE an Tauwerk, auch nicht an den Webeleinen (z.T. geteertes Tauwerk waagerecht zwischen den Wanten)
- Beweg dich nur so, wie du dich sicher fühlst!
- „Akklimatisiere“ dich zwischendurch an einem Ort, an dem du dich sicher fühlst (z. B. Saling).
- Halte genug Abstand zu deinem Vordermann.
- Kündige deine Absicht ein Fußpferd zu besteigen mit einem deutlichen „Wahrschau Fußpferd“ an. Dadurch sind die anderen gewarnt, dass Bewegung auf das Stahlseil kommt.